Gespräch

Terror und Trauma. Was rechte Gewalt mit den Betroffenen macht Mit Meryam Schouler-Ocak, Gabriele Fischer und Matthias Schmidt-Sembdner

8. Mai 2024 | 19.00 Uhr

Projektion Anerkennen. Aufklären. Verändern in der Ausstellung Rechtsterrorismus. Verschwörung und Selbstermächtigung – 1945 bis heute | © NS-Dokumentationszentrum München

Für die Betroffenen von rechtsextremer Gewalt ist es wichtig, dass Hassverbrechen von staatlichen Behörden als solche anerkannt und deren rassistische, antisemitische, antiziganistische, ableistische oder frauen- und queerfeindliche Motive klar benannt werden. Nur so kann eine Verarbeitung der erlebten Gewalterfahrung gelingen. Doch erst seit Kurzem werden die unmittelbaren und einschneidenden Folgen für die Betroffenen und deren Angehörige von Politik, Medien und Gesellschaft überhaupt wahrgenommen. Das ist das Verdienst der Initiativen aus Überlebenden und Angehörigen von Opfern rechtsextremer Gewalt.

Welche Folgen hat es für die psychische Gesundheit von Betroffenen und deren Angehörigen, wenn rechtsextreme Taten nicht als solche anerkannt werden? Welche Bedeutung hat die Pathologisierung von Rassismus und Antisemitismus im gesellschaftlichen Diskurs? Und wie steht es um die Anerkennung von Hasskriminalität bei psychisch erkrankten Täter*innen durch die Strafjustiz?

Über diese und weitere Fragen diskutiert Gabriele Fischer mit Meryam Schouler-Ocak, Matthias Schmidt-Sembdner von BEFORE München und einer*m Betroffenen.
 

Über unsere Gäst*innen

Meryam Schouler-Ocak ist Professorin für interkulturelle Psychiatrie und Leiterin des Forschungsbereichs Interkulturelle Migrations- und Versorgungsforschung an der Charité – Universitätsmedizin Berlin.

Die Soziologin Gabriele Fischer ist Professorin an der Hochschule München für Gender, Migration und Diversität. Sie erforscht Strukturen und Akteur*innen rechtsextremen Terrors und engagiert sie sich bei München OEZ erinnern!. Die Initiative aus Angehörigen, Überlebenden und Unterstützenden will die Erinnerung an den Anschlag am 22. Juli 2016 am Münchner Olympia-Einkaufszentrum wach halten.

BEFORE ist die Beratungsstelle für Betroffene von rechter und gruppenbezogen menschenfeindlicher Gewalt und Diskriminierung in München. Das Angebot reicht von Antidiskriminierungsarbeit bis zu Opferberatung. Außerdem dokumentiert BEFORE gemeinsam mit dem Kommunalen Netzwerk gegen Rechtsextremismus und Rassismus Vorfälle und Übergriffe in der München-Chronik.